Im Rammel si Bammel vor em Wolf – Fasnacht 18. – 20. Hornig 1991

Impressione

Zeedel

Grad doo, wo langsam d'Kirsi ryffe
und d'Buure 's erschtmool d' Sänse schlyffe,
entdeggt e Rammel am e scheene Daag
e grisse Schoof näb sim Waidehaag.
Schoggiert luegt er das Eländ aa
und froggt sich, wär soo Zeehn ka haa,
ass nit emool genau kasch saage,
was isch do Kopf und was isch Maage.
E Nochbuur maint denn sicher z'wisse,
e Wolf haig doch das Schoof do grisse.
Doch Lieschtel sait am glyychen Oobe,
Welf gäb 's nur no z'Schweden oobe,
und drum isch das mit Sicherhait
e Fuchs, wo Iyycht zem GW naigt.

Wölflein nimm dich wohl in Acht,
wenn des Jägers Büchse kracht,
wenn z' Titterte hinde d'Buure klaage,
gooht 's dir sicher bald an Graage.

Sehr schnäll hän jetzt au d' Medie gwitteret,
ass 's Baselbieter Volgg scho zitteret,
und so schigge si ihri Schryberling
in d' Wälder ze däm wilde Ding.
Dr ‹Blick› schrybt scho vo fuffzäh Lyyche
und losst au 's Sytte-Drey-Girl stryyche,
ass scho dr Aabligg vom e Bernardiner
dy Darm läärt wien e Karabiner.
Färnseeh, BaZ und alli andere
brobiere au däm Wolf nochz'wandere
und hetze soo das arme Dier
Daag und Nacht dur sy Revier.

Wölflein nimm dich wohl in Acht,
wenn des Jägers Büchse kracht,
wenn im ‹Blick› dr Gaifer an de Zyyle hängt,
will's Niveau halt nit wytter längt.

D' Jäägergsellschaft Reigoldswil
fasst im ‹Hirsche› klaar e Zyyl:
Dr Wolf muess sofort gschosse wäärde,
sunscht macht ys dää no meeh Beschwäärde.
Me rieft an d' Jääger im ganze Land
‹Waidmannhail› und speyt in d' Hand.
Ebbe glyych vyyl Waffe wie am Golf
wäärde grichtet uff dä Wolf.
Fascht hinder jedem Baum und Stai
liige d' Rambos in Gliid und Rai
und schiesse mit Kanone uff dä Spatz –
Verständnis, Mitlaid hän doo kai Platz.
'S isch gnau soo wie im Määrlibuech,
e Wolf blybt halt e bee se Ruech.

Wölflein nimm dich wohl in Acht,
wenn des Jägers Büchse kracht,
wenn d' Loodemäntel dy Lääbe wette,
nur um zwai, drey Scheefli z'rette.

So kunnt 's denn no zwelf lange Dääg –
dr Wolf isch mied und nimm so zwääg –
zem Abschuss vo däm arme Käärli,
wie gsait, es maahnt mi sehr ans Määrli.
Y froog mi numme – die Schoof in Ehre –
eb mir denn mien d' Natur do steere,
denn gfrässe und au gfrässe wäärde,
gheert doch zem Lääbe bi uns uff Äärde.
Doch gilt, wär frisst halt schnäll als Killer
und soo wird d' Gschicht zem beschte Thriller
wo ussgooht mit em e Häppy-Änd
Margge ‹Made in Switzerland›.

Wölflein nahm sich nicht in Acht,
als des Jägers Büchse kracht.
An d' Welf dr Root, y kaa 's nit loo,
dur d' Schwyz sottsch nur im Schoofspelz gooh.


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